Asthma

Asthma ist ein sehr komplexes Krankheitsbild. Wir möchten mit Ihnen den meist langen und häufig beschwerlichen Weg gemeinsam gehen und Ihnen die beste medizinische Versorgung bieten.

Unterschieden wird zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma sowie Mischformen.

Fast 5% aller Erwachsenen leiden unter Asthma. Richtig erforscht sind die Ursachen noch nicht. Jedoch bewirken genetische Faktoren, dass die Bronchien und Atemwege besonders empfindlich sind. Dann können auch Virusinfektionen oder allergische Reaktionen zu Asthma führen.

Äußere Reizfaktoren wie Kälte, Rauch, Infektionen, verunreinigte Luft sowie Überanstrengung jeglicher Art führen zu einer Entzündung der Atemwege. Als weitere Auslöser sind Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen bekannt. (Diese Form der Erkrankung wird Samter Trias genannt.)

Bei den allergischen AsthmatikerInnen sind dies häufig Baum-, Gräser- sowie Getreidepollen, Hausstaubmilben und Tierhaare. Auch bestimmte Nahrungsmittel (Milch, Ei, Erdnüsse, Fisch, Soja, u. a.) können einen Asthmaanfall auslösen.

In den meisten Fällen handelt es sich um ein gemischtes Asthma bronchiale. Das bedeutet, dass es sowohl allergische als auch nicht-allergische Auslöser gibt. Bei allen Asthmatypen kommt es durch die Reizung zu einer vermehrten Schleimproduktion, Schleimhautschwellung und Verkrampfung der Muskulatur in den Bronchien. Dieser Reizzustand wird als Husten, Engegefühl in der Brust und Atemnot wahrgenommen.


Rasche Reaktion bei Anfall

Ein Asthmaanfall geschieht häufig nachts oder am frühen Morgen.

Je schneller gehandelt wird, desto eher ist ein Abklingen des Anfalls möglich. Aus diesem Grund sollten Sie als Betroffene/r immer Ihr Asthmaspray und die verschriebenen Notfallmedikamente bei sich tragen.

Benötigen Sie Ihr Notfallspray mehr als dreimal pro Woche, ist eine regelmäßige antientzündliche Therapie mit kortisonhaltigen Sprays sinnvoll. Wichtig ist, dass diese Wirkstoffe möglichst tief in die Lunge eingeatmet werden.

Wir entscheiden nach unten stehender Diagnostik sehr sorgfältig gemeinsam mit Ihnen und ggf. hinzugezogenen PulmologInnen, welche Medikamententherapie für Sie am sinnvollsten ist. Die Diagnostik von Asthma ist sehr umfangreich: Zunächst wird eine ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung durchgeführt. Anschließend erfolgt eine Überprüfung der Lungenfunktion.

Zur Abgrenzung eines Asthmas bronchiale gegenüber COPD dient der Bronchospasmolysetest. Nach Inhalation eines bronchien- und gefäßerweiternden Medikaments kommt es bei Asthma im Gegensatz zur COPD zu einer Verbesserung der Lungenfunktion/Obstruktion.

Zweiter Schritt der Allergiediagnostik: Allergieanamnese, Karenzversuch, Hauttest (Pricktest, Intrakutantest). Als dritter Schritt erfolgt die immunologische Diagnostik: Bestimmung der gesamten IgE und spez. IgE-Antikörper.

Sinnvoll sind außerdem ein Röntgen-Thorax, ein EKG und ein Ultraschall, um COPD, Lungenüberblähung, Asthma cardiale, Tuberkulose etc. auszuschließen.


Leben mit Asthma

Asthma ist eine chronische Krankheit. Sie kann aber durch eine von Ihre Mitarbeit getragene Therapie und einen kontrollierten Lebenswandel zu einem fast normalen Alltag führen.

  1. Führen Sie immer ein Asthma-Tagebuch mit sich. Wir erläutern Ihnen, was Sie darin eintragen sollten.
  2. Besuchen Sie eine Asthma-Schulung.
  3. Treiben Sie Sport! Es eignen sich:
    • Grundsätzlich alle Ausdauersportarten, da hierbei die Lungenvolumina mittrainiert und die Kondition gesteigert werden (z. B. Fahrradfahren oder Joggen).
    • Zur Entspannung: Yoga und Autogenes Training
    • Gerne arbeiten wir mit Ihnen ein individuelles Sportprogramm aus.
    • Aktivitäten an der frischen Luft sollten Sie nicht bei Pollenflug sowie starker Luftverschmutzung machen. 
  4. Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen.
  5. Verzichten Sie auf das Rauchen.
  6. Versuchen Sie ein geregeltes Leben zu führen. Sorgen Sie für ausreichend Schlaf.
  7. Verzichten Sie möglichst auf Gänsefederdaunenfüllungen und wählen Sie synthetische, allergikerfreundliche Materialien.
  8. Vermeiden Sie Noxen und Allergene.
  9. Lassen Sie eine Infekt- oder Prophylaxe-Grippen- sowie eine Pneumokokken-Impfung durchführen.
  10. Falls eine Tierhaarallergie besteht, sollten Sie den Kontakt zu den entsprechenden Tieren meiden.
  11. Nicht zu unterschätzen sind allergie- und asthmaauslösende Kosmetika und Cremes. Achten Sie genau auf die Zusammensetzung von Cremes, da das dauernde Einatmen von Reizstoffen die Atemwege zusätzlich irritieren kann.